Die verschiedenen Verkehrs-Infrastrukturen auf dem Globus haben Einfluss auf die Art und Weise, wie man Waren transportieren. Dies wirkt sich auch auf die nationalen Vorschriften für Transporte aus. In den meisten Regionen der Schweiz findet man vorwiegend eine «kleinstrukturierte Landwirtschaft» mit kaum zusammenhängenden zweistelligen Hektargrössen vor. Es gibt aber da und dort auch grössere Betriebe mit entsprechend grösseren Parzellen.
Grundsätzlich ist es ja so, dass die gesetzlichen Vorschriften, wie beispielsweise das zulässige Gesamtgewicht eines landwirtschaftlichen Gespanns oder die erlaubten Stützlasten, für alle Verkehrsteilnehmer im öffentlichen Strassenverkehr gleich sind, egal wie viel und wie weit man Güter transportiert.
Grosse Agrarländer wie Frankreich, USA und Russland mit riesigen zusammenhängenden Anbauflächen, meistens direkt rund um die eigentliche Betriebsstätte haben andere Voraussetzungen, was landwirtschaftliche Transporte betrifft. Dort kann es vorkommen, dass landwirtschaftliche Gespanne kaum auf öffentlichen Strassen verkehren und somit auch die Anforderung an die Verbindungseinrichtung geringer ist, verglichen mit den Transporterfordernissen auf hoch frequentierten öffentlichen Strassen in der Schweiz. Viele gesetzliche Anforderungen an Verbindungseinrichtungen beziehen sich auf den öffentlichen Strassenverkehr. Diese sind oft geschwindigkeitsabhängig: je höher die Geschwindigkeit desto niedriger beispielsweise die Stützlast. Da sich landwirtschaftliche Maschinen auf dem Acker meistens im einstelligen Geschwindigkeitsbereich bewegen, sind auch die dynamischen Lasten geringer als im Strassenverkehr. Die Anforderungen an die Verbindungseinrichtungen im Strassenverkehr sind deutlich grösser als im Feldeinsatz.
Piton-Fix
Das Piton-Fix System (verbreitet in Frankreich und den Benelux-Staaten) besteht im Grunde aus einem Zugpendelgrundkörper mit einem konischen Zapfen mit Durchmesser 47 – 50 mm. Die geräteseitige Zugeinrichtung ist eine ringförmige Zugöse nach DIN 9678 oder ISO 20 019. Dieses System ist einfach, ohne grossen Komfort, eine preiswerte Alternative zum klassischen Zugpendel. Es kann Stützlasten bis 3000 kg übertragen. Mit dieser Art Anhängekupplung können zum Beispiel auch Starrdeichselanhänger oder Güllefässer gekuppelt werden.
Zugpendel
Das Zugpendel ist eine Einrichtung zum Ziehen Geräten, die häufig geringe Anforderungen an die Stützlast haben. Sonst würde das Zugpendel «Stützpendel» heissen. Also steht Zug für Ziehen und Pendel dafür, dass man dieses auch asymmetrisch in der Zugpendelaufnahme am Traktor positionieren kann, um spurversetzt zu arbeiten. Ein Vorteil ist, dass die Zugkraft mittels Herzbolzen vor die Hinterachse verlegt wird und dadurch der Traktor beim Ziehen auch Traktion auf die Vorderachse erhält. Je weiter der Aufnahmepunkt des Pendels in Fahrtrichtung nach vorn wandert, desto grösser die Traktion auf der Vorderachse. Walterscheid bietet im Bereich Zugpendel nahezu spielfreie Kombinationen an. Hier wird der Bolzen des Zugpendels durch eine Gelenklagerzugöse gesteckt, ähnlich der Aufnahme der Unterlenkerarme am Getriebe des Traktors. Durch die Gelenklagerzugösen wird der Komfort der klassischen Zugpendel-Anhängung erheblich verbessert.
Landwirtschaftliche Strukturen
Werden in der Schweiz mit einem Traktor sowohl Feldarbeiten als auch Transportarbeiten erledigt, so verwendet man Traktoren in den USA, Russland oder Kanada fast ausschliesslich zur Feldarbeit. An die Verbindungseinrichtungen werden in diesen Ländern andere Anforderungen gestellt, beispielsweise existiert oft nur eine Zugpendelausstattung neben dem klassischen Dreipunkt.
Re-Importe
Es gibt auf Re-Import spezialisierte Händler, die zur Verbreitung «untypischer» Verbindungseinrichtungen, die eigentlich für andere Märkte konzipiert wurden, in Deutschland beitragen. Dies führt häufig zu Abstimmungsproblemen mit bereits vorhandenen Zugösen. Es gäbe an dieser Stelle einige weitere Beispiele für unterschiedliche Vorschriften in einzelnen Ländern. Hersteller von Verbindungseinrichtungen müssen diese unterschiedlichen Vorschriften bereits bei der Produktentwicklung beachten, um eine Zulassung dieser Produkte in anderen Ländern zu erhalten.
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