Sauberkeit in der Hydraulik

Hydrauliksysteme sind in vielen Bereichen der Industrie unverzichtbar. Ihre Leistung und Lebensdauer hängen maßgeblich von der Reinheit des Hydrauliköls und der Sauberkeit der Komponenten ab. Während die meisten Anwender wissen, dass Hydrauliköl das zentrale Druckmedium in einem Hydrauliksystem ist, wird seine Pflege häufig vernachlässigt – und das kann fatale Folgen haben. Verschmutzungen im Öl oder an den Komponenten führen zu frühzeitigem Verschleiß und teuren Ausfällen. Hier sind die wichtigsten Faktoren, die Sie beachten sollten.

Bild: stauff

Die Bedeutung der Ölreinheit

Bis zu 80% der Ausfälle von Hydraulikanlagen lassen sich auf eine erhöhte Verschmutzung des Hydrauliköls zurückführen. Das liegt daran, dass moderne Hydrauliksysteme extrem empfindlich auf Verunreinigungen reagieren. Die sauberste Komponente bestimmt die erforderliche Reinheit des gesamten Systems. Hydraulikanlagen arbeiten oft mit einem Ölfilm, der weniger als einen Mikrometer dick ist. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist etwa 70 Mikrometer dick. Verunreinigungen im Öl, die kleiner als 30 Mikrometer sind, sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Dennoch können diese winzigen Partikel großen Schaden anrichten.

Verschmutzungen gelangen auf verschiedene Wege ins Hydrauliksystem, etwa durch nicht gereinigte Leitungen bei der Montage, Abrieb im Betrieb oder unsachgemäße Wartungen und Reparaturen. Auch neues Hydrauliköl erfüllt oft nicht die geforderte Reinheitsklasse und sollte vor dem Einsatz gefiltert werden.

Bild: Ölfiltriergeräte von Stauff

Filterfeinheit und Filterarten

Um sicherzustellen, dass das Hydrauliköl die notwendige Reinheit hat, werden verschiedene Filter eingesetzt. Ein häufiger Standard zur Bestimmung der Filterleistung ist der Betawert ß, der im Multipasstest nach ISO 16889 gemessen wird. Dieser Test zeigt, wie effektiv ein Filter Partikel einer bestimmten Größe zurückhält. Zum Beispiel bedeutet ß10 (C) = 200, dass 99,5% der Partikel größer als 10 Mikrometer vom Filter aufgefangen werden.

Die Wahl des richtigen Filters ist entscheidend, um das Hydrauliksystem vor Schäden zu schützen. Zu den wichtigsten Filterarten gehören:

• Einfüll- und Belüftungsfilter: Sie verhindern, dass Partikel mit der Luft in den Hydrauliktank gelangen.

• Saugfilter: Sie schützen die Pumpe vor groben Verunreinigungen.

• Rücklauffilter: Diese bieten eine kostengünstige Vollstromfiltration und sind kompakt.

• Druckfilter: Diese garantieren den Schutz nachgeordneter Hydraulikkomponenten.

• Nebenstromfilter: Sie filtern eine Teilmenge des Volumenstroms und sind besonders in stark beanspruchten Systemen effektiv.

Technische Sauberkeit von Bauteilen

Neben der Ölreinheit spielt auch die Sauberkeit der Hydraulikkomponenten eine entscheidende Rolle. Fremdpartikel in Bauteilen können das Öl verunreinigen und die Lebensdauer des Systems erheblich verkürzen. Hersteller wie Stauff haben erkannt, dass technische Sauberkeit nicht nur für die Automobilindustrie wichtig ist, sondern auch für Hydrauliksysteme in anderen Bereichen. Stauff setzt auf eine maximale Partikelgröße von 500 Mikrometer, ohne zusätzliche Kosten für die Kunden zu verursachen.

Durch strenge Maßnahmen in der Produktion wird die Sauberkeit der Bauteile gewährleistet. So werden alle Teile in geschlossenen Behältern transportiert, um das Eindringen von Schmutz zu vermeiden. In der Produktion werden Späne und Ölrückstände durch Waschanlagen entfernt, und Montageschritte erfolgen unter Reinraumbedingungen. Diese Maßnahmen führen zu deutlich geringeren Partikelzahlen und kleineren Partikelgrößen auf den produzierten Bauteilen, was die Langlebigkeit der Systeme erheblich verbessert.

Fazit: Sauberkeit ist der Schlüssel

Ob es um die Reinheit des Hydrauliköls oder die technische Sauberkeit der Bauteile geht – beides ist essenziell für den zuverlässigen Betrieb eines Hydrauliksystems. Eine frühzeitige und konsequente Pflege sowie der Einsatz geeigneter Filter können teure Ausfälle verhindern. Hersteller wie Stauff zeigen, dass höchste Sauberkeit nicht zwangsläufig mit hohen Kosten verbunden sein muss. Indem Sie auf diese Faktoren achten, stellen Sie sicher, dass Ihre Hydraulikanlagen über einen langen Zeitraum hinweg effizient und störungsfrei arbeiten.

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